Fans feiert die Weltmeister!

Jubel, Trubel, Heiterkeit – das muss eigentlich ab Freitag in der Fußball-Bundesliga herrschen. Es war der sehnlichste Wunsch aller Fußball-Anhänger in Deutschland, dass die DFB-Auswahl endlich wieder einmal mit dem Titel von einer Weltmeisterschaft nach Hause kommt. In Brasilien hat es geklappt. Jetzt aber müssen die Fans zu Hause bzw. in den Stadien auch Farbe bekennen. Der Sport-Grantler ruft ihnen zu: Fans feiert die Weltmeister!

Die ersten Pflichtspiele der neuen Saison haben allerdings bereits erkennen lassen, dass Verein und Nationalmannschaft zwei paar Stiefel sind. Wer ein Tor für Deutschland schießt, wird gefeiert. Wer ein Tor gegen den eigenen Verein schießt, wird ausgepfiffen. Und wer sogar den eigenen Verein „verrät“ und zur Konkurrenz wechselt, der wird gnadenlos ausgepfiffen, Weltmeister hin oder her. Das musste der Schütze des „goldenen WM-Tores“, Mario Götze, erleben. Die Dortmunder Fans verzeihen ihm den Wechsel zu den Bayern nicht, er erntete sowohl bei seinem Auftritt im Supercup in Dortmund als auch beim DFB-Pokalspiel in Münster erneut Pfiffe der Borussia-Fans. Götze wird sich damit abfinden müssen und er wird es verkraften. Vor allem mit Erfolgserlebnissen mit den Bayern. Pokale heilen alle Wunden.

Man darf gespannt sein, wie sich der Weltmeister-Titel auf den Alltag in der Bundesliga auswirkt. Gibt es einen Bonus? Nicht nur von den Fans, sondern auch von den Trainern? Gibt es mehr Euphorie? Erlebt die Bundesliga einen noch größeren Zulauf an Zuschauern? Große Steigerungen sind allerdings nicht mehr möglich, vor allem in diesem Jahr nicht, wenn Paderborn mit seinem kleinen Stadion die Zahlen drückt.

Sicher ist, dass die Bundesliga im Gesamten von der Weltmeisterschaft natürlich profitiert. International ist die Reputation gestiegen, die Auslandsvermarktung wird erleichtert, für ausländische Spieler sind die deutschen Vereine attraktiver geworden. Davon profitieren auch die Fans, die immer mehr interessante Spieler erleben können.

Allerdings ist es leider so, dass die Vereinsanhänger nicht das Ganze sehen, sondern vor allem auf ihren Verein fixiert sind. Ist er erfolgreich, geht es ihnen gut, hagelt es Niederlagen, geht es den Fans schlecht und sie lassen sie lassen ihre Wut an Spielern und Trainern aus. Da spielt der Gewinn des Weltmeister-Titels keine Rolle mehr. Verlierer gehören allerdings zum Sport. Zum Wesen des Menschen gehört es, dass er nicht zu den Verlierern zählen will. Weltmeister werden allerdings die wenigsten. Also feiern wir sie!

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