Vom Sommer zum Winter: Mercedes mit einer Saison zum Vergessen – Biathlon vor einer Saison voller Hoffnung
Sportfans – es gibt nicht nur Fußball! Deshalb an dieser Stelle heute auch nichts über die Fußball-Weltmeisterschaft, zu Deutschlands 1:2 gegen Japan gibt es auch nur eins: Ohne Worte! Fußball drängt vor allem in Deutschland den restlichen Sport an die Wand, hier soll er aber zu Wort kommen, Gedanken zum Übergang vom Sommer zum Winter.
Red Bull in Formel 1 ohne Konkurrenz
Die Formel 1 beherrschte den Sommer, sie tourt schließlich durch die ganze Welt, nur in Deutschland macht sie leider nicht mehr Halt und bei den deutschen Fahrern stand der Abschied am Ende der Saison im Vordergrund. Zudem war es für Mercedes eine Saison zum Vergessen. Freie Fahrt gab es für Red Bull und Max Verstappen, der seinen skandalumtosten ersten Titel erfolgreich verteidigen konnte, aber wieder nicht ohne negative Nebengeräusche. Der Holländer wurde auch deshalb Weltmeister, weil Red Bull die Finanzregeln verletzte, mehr als erlaubt investierte und nur eine lächerliche Geldstrafe zahlte. Der durchaus talentierte Fahrer wurde aber auch Weltmeister, weil sich die Konkurrenz selber schlug. Ferrari schien anfangs stark zu sein, doch dann häuften sich Fehler um Fehler. Mercedes kam mit dem neuen Reglement nicht zurecht und konnte seinen Fahrern lange Zeit kein Siegauto hinstellen. Vor allem Lewis Hamilton litt darunter, erstmals nach Jahren wieder eine Saison ohne Sieg zu erleben.
Bezeichnend, dass die Rennen anfangs spannend und spektakulär waren, am Ende aber eher die Langeweile vorherrschte. Nur Red Bull sorgte für Schlagzeilen und wieder negativ Max Verstappen, der seinem Kollegen Sergio Perez keine Schützenhilfe leistete und so schließlich Rennstall und Kameraden den Erfolg stahl, nämlich den Vize-Titel bei den Fahrern, den sich im letzten Rennen Charles Leclerc mit seinem Ferrari holte. Ein kleiner Trostpreis.
Trost brauchten eher auch die deutschen Fahrer, aber nein, sie sehen einerseits optimistisch, andererseits trotzig in die Zukunft. Mit Sebastian Vettel nimmt eine Legende Abschied von der Formel 1, der 35jährige will sich künftig anderen Aufgaben widmen, vor allem seiner Familie, aber auch dem Umweltschutz. Der vierfache Weltmeister mit Red Bull stoppte bei 299 Rennen und wurde von seinen Kollegen gefeiert. Vettel brachte zwar nicht das Charisma eines Lewis Hamilton ein, war aber im Fahrerkreis beliebt.
Abschied auch für Hoffnungsträger Mick Schumacher, der keinen neuen Vertrag mehr bei seinem Rennstall Haas bekommt. Aber im schwächsten Auto nur die Rücklichter der anderen zu sehen, ist auch keine gute Basis für eine Entwicklung. Schumacher stagnierte etwas, überdrehte manchmal und baute teure Unfälle, so dass sein Boss Günther Steiner moserte: „Das können wir uns nicht leisten, die Millionen brauchen wir für die Entwicklung.“ Für Schumacher öffnet sich die Tür bei Mercedes, die ihn gern als Testfahrer hätten. Möglicherweise ist dieser Schritt zurück für seine Zukunft ein Schritt nach vorn.
Das deutsche Element wird dann bei den Fahrern allein von Nico Hülkenberg vertreten, der Schumacher bei Haas ersetzen wird. Seine Erfahrung ist gefragt. Die deutschen Fans wird das allein aber nicht von den Sitzen reißen, zumal es ein Rennen auf dem Hockenheim- oder Nürburgring weiterhin nicht geben wird. Es gibt auch keine Hoffnung, dass die Formel 1 diese Karte ziehen wird, weil das Rennen in China abgesagt wird. 24 Rennen (Rekord) waren vorgesehen. Die Formel 1 will im Gespräch bleiben.
Der Wintersport hat es schwer
Vom Sommer zum Winter, von spektakulären Rennen zu einem Sorgenkind. Der Wintersport leidet unter dem Klimawandel und steht vor einer ungewissen Zukunft. Wer das nicht glauben will, dem wurden die Augen geöffnet, als die Saison der Skispringer auf grünen Matten statt auf Schnee eröffnet wurde. So stellt sich immer erst die Frage, „wo gibt es Schnee“, andererseits wieder, wie werden wir dem Umweltschutz gerecht und verbrauchen weniger Energie. Da stehen vor allem die Eishallen vor einer ungewissen Zukunft, aber auch die Bob- und Rodelbahnen werden in Frage gestellt. So sinnierte bereits Rekord-Weltmeister Francesco Friedrich: „Ich glaube, unser Sport stirbt.“ Ski alpin wollte mit spektakulären Rennen vom Matterhorn für sich werben, scheiterte aber am Wetter. Da wetterte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier: „Der Wintersport geht in die falsche Richtung.“ Er klagt FIS-Präsident Johan Eliasch an, dass es dem Schweden mehr um die Show und weniger um den Sport gehe.
Der populärste Wintersport ist derzeit zumindest in Deutschland Biathlon. Die Erfolge sind zwar in den letzten Jahren weniger geworden, einige Aushängeschilder haben ihre Karrieren beendet, aber Laufen und Schießen in einem Rennen fasziniert immer noch. Das bekannteste Gesicht ist Weltmeisterin Denise Herrmann, die nach Heirat jetzt Herrmann-Wick heißt. Sie führt das deutsche Team an, in dem bei den Frauen auch Franziska Preuß und Vanessa Voigt gesetzt sind. Allerdings hatte Preuß wieder gesundheitlich Probleme. Die stoppten auch Vanessa Hinz, die deshalb mit Janina Hettich-Walz die Saison im B-Team beginnen wird. Im Weltcup sind dafür Anna Weidel, Juliane Frühwirt und Sophia Schneider dabei. Die Herren setzen vor allem auf Benedikt Doll aus der alten Garde, sowie auf Johannes Kühn, Philipp Nawrath und Roman Rees sowie Julius Strelow und David Zobel aus dem Nachwuchsbereich.
Wir werden sehen, ob die Begeisterung bei den deutschen Zuschauern anhält. Die Saison beginnt bereit am Dienstag, 29. November, im finnischen Kontolahti, dort soll es genug Schnee haben. Die weiteren Stationen im Dezember sind Hochfilzen und Annecy in Frankreich. In Ruhpolding sind die Rennen vom 11. bis 15. Januar, der Saison-Höhepunkt folgt mit der Weltmeisterschaft vom 8. bis 19. Februar in Oberhof. Die große Hoffnung: Mit Erfolgen in Thüringen soll die Biathlon-Zukunft gesichert werden.