TV-Werbung bei Sportübertragungen nervt nur
von knospepeter
Werbung im Fernsehen ist ja nicht neu, wir müssen damit leben, seit des die privaten Sender gibt. Für den Sport-Grantler war die Werbung schon immer ärgerlich, ist sie doch meist so platziert, dass der Zuschauer kaum ausweichen kann und der Kunde eben eine entsprechende Aufmerksamkeit bekommt. Zum Beispiel kurz vor Schluss eines spannenden Filmes, wenn alle auf das Ende warten.
Besonders ärgerlich ist aber die TV-Werbung bei Sportübertragungen. Das ist dem Sport-Grantler wieder einmal am Sonntag bei der Übertragung der Formel 1 in RTL bewusst geworden. Normalerweise schaut der Sport-Grantler beim Bezahlsender Sky zu, weil dort das Rennen nicht durch Werbung zeitweise ausgeblendet wird. Diesmal war es ausnahmsweise RTL – und es war ärgerlich. Kaum hatte der Sport-Grantler verspätet eingeschaltet, um sich über den Stand des Rennens zu informieren, sah er – Werbung. Gut, dafür gibt es neben dem Internet auch den Videotext. Aber jetzt wartete er auf die ersten Bilder, die nach einiger Zeit kamen. Doch lange konnte er sich nicht an diesen erfreuen, dann wurde der Bildschirm für Werbung wieder unterteilt. Die Bilder vom Rennen waren allerdings so klein, dass nichts zu erkennen war. Der Reporter verhöhnte anschließend die Zuschauer: „Das Überholmanöver haben sie ja verkleinert gesehen.“ Nichts habe ich gesehen!
Schon oft hat RTL an der falschen Stelle ausgeblendet und musste entscheidende Szenen des Rennens nachliefern. Fast schon peinlich die Zwischendurch-Verabschiedung des Reporters: „Es ist weiter spannend, bleiben sie dran!“ Aber bitte, wenn es spannend ist, möchte ich auch Bilder sehen. Kaum ist das Rennen vorbei, gibt es – Werbung. Auf das endgültige Ergebnis muss der Zuschauer warten. Guter Service sieht anders aus. Besonders fies auch die unterschiedliche Länge der Werbeblöcke. Mal acht Minuten, mal nur vier, der Zuschauer kann sich nicht orientieren, muss quasi auf Sendung bleiben, damit er nichts verpasst. Unter anderem deshalb schaut der Sport-Grantler auch lieber bei Sky zu.
Werbung bei den Privaten nervt zum Beispiel auch beim Boxen. Gut, ARD und ZDF würden auch gern auf die Bilder in den Ringpausen verzichten und lieber Geld kassieren. Aber zu einem Boxkampf gehört halt auch dazu, wie die Boxer in den Pausen betreut werden, was der Trainer zu sagen hat. Der Zuschauer kann selbst sehen, in welchem Zustand sich der Kämpfer befindet. Bei den Privaten gibt es nur Werbung zu sehen, manchmal sogar zu lange, da stehen die Boxer nämlich schon wieder im Ring.
Die Werbung nervt aber auch bei Fußball-Übertragungen. Das Zuschauen wird fast zur Tortur, so oft gibt es bei manchen Sendern Werbeeinblendungen bzw. Hinweise auf weitere Sendungen bzw. Aktivitäten des Senders. Das Spiel selbst scheint nur Nebensache zu sein, dient allein zum Geldverdienen und um Zuschauer anzulocken. Für Zufriedenheit sorgt so eine Gehabe nicht.
Mit Schrecken denkt der Sport-Grantler schon daran, dass sich RTL die Übertragungsrechte für die künftigen EM- und WM-Qualifikationsspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gesichert hat. Wir „müssen“ zuschauen, weil es uns halt interessiert. RTL wird dafür sorgen, dass wir „gefoltert“ werden. Selbst der Pay-TV-Sender Sky (einst hieß es, Fernsehen ohne Werbung) muss sich u. a. über Werbung finanzieren, aber noch sorgt er nicht für Unterbrechungen von Spielen oder Rennen.
Es gibt immer wieder Kritik an den Rundfunkgebühren für die öffentlich-rechtlichen Sender. Zumindest der Sportfan weiß es zu schätzen, wenn er an den Abenden nicht von Werbung traktiert wird. Auch an den Sport-Nachmittagen ist die Werbe-Folter bei weitem nicht so groß wie bei den privaten Sendern.
Ob ein Zuschauer-Boykott helfen könnte? Das Problem: Interessante Spiele wollen wir halt einfach sehen.