Nur Bernie Ecclestone kann die Formel 1 retten!

von knospepeter

Die Saison 2014 ist gerade mit dem Triumph von Mercedes und Lewis Hamilton zu Ende gegangen, da dreht sich bereits alles wieder um die Zukunft. 2014 war gestern, 2015 ist bereits am kommenden Wochenende, wenn manche Teams schon wieder zu den ersten Testfahrten starten. Natürlich wurde hinter den Kulissen schon lange an den Boliden für das nächste Jahr gebastelt, doch das musste parallel laufen, durfte zum Beispiel bei Mercedes nicht den aktuellen Erfolg gefährden. Jetzt aber „Feuer frei“ für 2015!

Doch wie sieht die Zukunft der Formel 1 überhaupt aus? Die Aussichten hatten sich wie die Weltwirtschaft eingetrübt, dem Macher Bernie Ecclestone scheinen die Teams auszugehen. Marussia hat bereits die Segel gestrichen, Caterham hat gerade noch die Saison zu Ende gebracht, Sauber und Force India stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. So seltsam es klingt, nur der umstrittene, geldgierige Bernie Ecclestone allein kann zum Retter der Formel 1 werden!

Wie das gehen soll? Ganz einfach. Der britische Milliardär ist dabei, die Formel 1 an die Wand zu fahren. Die Kluft zwischen arm und reich wieder immer größer, die Verträge sind so gestaltet, dass die großen und erfolgreichen Konzerne kassieren, die Hinterbänkler aber darben müssen. Sie fordern eine Umverteilung des Gesamtkuchens, der groß genug ist, obwohl Investor CVC schon Milliarden abschöpft. Nur Ecclestone kann es wohl schaffen, die Großen dazu zu bewegen, den Kleinen etwas Luft zum atmen zu geben. Das wäre die Rettung.

Andererseits ist er der Schuldige, der die Formel 1 weltweit in Misskredit gebracht hat. Insofern gibt es einen zweiten Weg zur Rettung: Rücktritt von Ecclestone und ein Neuanfang. Doch dieser Weg, der saubere Weg, wird wohl nicht gegangen werden. Ecclestone kennt einen Ausweg: Weniger Teams, dafür jedes mit drei Autos am Start. Angeblich steht dies bereits bei Ferrari, Mercedes, Red Bull und McLaren in den Verträgen. Ob dies im Sinne der Fans ist? Macht so eine Regelung die Formel 1 spannender oder langweiliger?

Nachdem der Pulverrauch des großen Finales in Abu Dhabi verzogen ist, warten die Fans sowieso gespannt auf das, was die neue Saison bringt. Vor allem die neue Ehe Ferrari/Sebastian Vettel steht im Mittelpunkt. Der Heppenheimer wurde in dieser Saison zum Verlierer, aus dem Sonnyboy wurde ein Grantler. Der verwöhnte Weltmeister fuhr hinterher, schaffte keinen Sieg, gerade mal drei dritte Plätze und war am Ende nur Fünfter der Gesamtwertung. Wo er in Zeiten des Erfolges sein Team Red Bull über den grünen Klee gelobt hatte, von einer Liebesheirat die Rede war, zeigte er sich in Krisenzeiten als Kritiker und wandte sich enttäuscht ab. Echte Zuneigung sieht anders aus.

Jetzt gilt Ferrari als Liebesheirat und geschickt spielt Vettel die Karte Michael Schumacher, um in der Öffentlichkeit Sympathiepunkte zu erhalten. Der Rekord-Weltmeister war einst der Königsmacher bei Ferrari, als er das malade springende Pferd wieder zum Laufen brachte. Das dauerte allerdings fünf Jahre. Diese Geduld wird Vettel kaum aufbringen, diese Geduld werden die Fans mit ihm nicht haben. Das ist die spannende Frage: Bringt Vettel Ferrari wieder an die Spitze oder geht Vettel eines Tages den Weg von Fernando Alonso. Enttäuscht sucht sich der Spanier einen neuen Rennstall (McLaren?). Ferrari hat für ihn die Faszination verloren.

Alle Teams haben allerdings nur ein Ziel: Mercedes stoppen. Die Stuttgarter (das Team befindet sich eigentlich in England) sind am Ziel ihrer Wünsche, endlich ist der Titel unter Dach und Fach. So wie in den letzten Jahren Red Bull, so will auch Mercedes eine Ära prägen und sich nicht mit der Dominanz in nur einem Jahr zufrieden geben. Die Überlegenheit war so groß, dass es fast schon ein Wunder wäre, wenn ein anderes Team den Stein des Weisen finden würde und zu Mercedes aufschließen könnte. So werden wir wohl vor allem wieder ein Duell Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg erleben. Der Deutsche kann dabei als Herausforderer nur gewinnen. Er war anfangs der Saison der Glückliche bei Ausfällen Hamiltons, später hat sich das Blatt gewendet. Hamilton holte insgesamt sieben Saisonsiege und ist ein verdienter Weltmeister.

Im März 2015 geht es wieder weiter. Aber Ruhe herrscht in der Formel 1 nicht. Die Mechaniker basteln den Winter über mehr oder weniger im Geheimen, was die Finanzierung und die Zukunft der Teams angeht, wird wohl mit Bernie Ecclestone laut in der Öffentlichkeit gestritten. Die Frage ist, ob eine gute Zukunft der Formel 1 im März fraglich ist oder auf den Weg gebracht wurde. Wie auch immer, nur Bernie Ecclestone kann die Formel 1 retten!

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